Remscheider General-Anzeiger, Kultur, 17.12.2012
Pina Bausch, die in ihren Tanzstücken menschliche Sehnsüchte und Beziehungskämpfe so schmerzlich offenlegt, war ungemein diskret, was das eigene Leben anging. [...] Und seit dem Tod der weltweit gefeierten Choreografin mit 68 Jahren am 30. Juni 2009 hütet der Sohn ihre Privatsphäre.
Umso größer ist die Aufgabe, die sich die Wuppertaler Journalistin Marion Meyer, bis 2010 Kollegin in unserer Redaktion, mit ihrer Monographie von Pina Bausch gestellt hat. Und die erfüllt sie rundum mit ihrem ebenso gründlichen wie eingängig geschriebenen Buch. [...
Die Autorin, die das Tanztheater seit Jahrzehnten verfolgt, widmet sich ausführlich der Arbeitsweise der Choreografin, die die moderne Form des Tanztheaters begründet hat. Bausch stellte in jeder Probe Fragen über Gefühle an ihre Tänzer, die diese mit Worten oder kleinen Szenen beantworteten. Aus diesem Material formte sie ihre Stücke, für die sie immer als letztes die Musik aussuchte. [...]