Die Verfolgung der Zeugen Jehovas nach 1933 in Rade, Hückeswagen und Wermelskirchen
Anfang September 2022 ist das Buch von T. Martin Krüger über die Geschichte von 91 Opfern der Naziverfolgung gegen Jehovas Zeugen in Wermelskirchen und Umgebung erschienen: „Eine Bibel schön und groß, haben sie gefunden, diese Sünde, denkt euch bloß, kostet viele Arbeitsstunden”. Die Verfolgung der Zeugen Jehovas 1933 bis 1945 in Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen.
T. Martin Krüger ist der Enkel von Ludwig Bischoff, der in der Berliner Straße 112 in Wermelskirchen wohnte, bevor er in ein Altenheim umzog. Ludwig Bischoff hatte das KZ in Sachsenhausen überlebt, in dem er als Bibelforscher inhaftiert war. Später nannten sich die Bibelforscher um in Zeugen Jehovas. Im Februar 2021 wurde auf Initiative von T. Martin Krüger im Beisein der Bürgermeisterin, vieler Stadtverordneter und Freunde und Nachbarn sowie des Wohnungsbauvereins vor dem Wohnhaus von Ludwig Bischoff ein Stolperstein verlegt, der an die Verfolgung und Ermordung der Zeugen Jehovas durch das NS-Regime erinnert. Das Forum Wermelskirchen berichtete.
Das Buch ist im Auftrag des Vereins Bergische Zeitgeschichte e.V. und mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) erschienen. Es enthält 61 Abbildungen von meist unveröffentlichten zeitgenössischen Fotos, frühen Zeitschriften der Bibelforscher und originalen Archivdokumenten, im KZ verfasste Gedichte und ein Vorwort von Bürgermeisterin Marion Lück. Umfangreiche Recherchen in Stadt-, Landes- und Bundesarchiven sowie in Gedenkstätten brachten die Geschichten von 91 Männern, Frauen und Kindern zutage, die ihren Arbeitsplatz verloren hatten, als Kinder den Eltern entrissen und in NSErziehungsheime gebracht worden waren, die von der Gestapo gejagt, misshandelt und teils über acht Jahre lang in sogenannten „Konzentrationslagern“ interniert waren. Ihre Geschichten dürfen nicht vergessen werden. Von ihnen erzählt dieses Buch.