Von Thomas Wintgen - RGA
Peter vom Falkenbergschrieb sein erstes Kinderbuch. Er hat die Hauptfigur nach einem Enkel benannt.
Remscheid. Sein zehntes Buch ist das erste für Kinder. Während gestern der nächste Historien-Roman für Erwachsene herauskam, hat er eine Fortsetzung für den kleinen Ritter schon im Kopf. „Die Abenteuer des kleinen Ritters Jonas oben vom Berg“ heißt das jüngste Werk von Hans-Peter Hein alias Peter vom Falkenberg, wohnt er doch am Falkenberg. „Ritter Jonas träumt von einer bildhübschen Prinzessin, mit der er auf seiner Burg leben will,“ steht im Klappentext des Büchleins. „Doch bevor sein Traum in Erfüllung geht, muss der kleine Ritter – zusammen mit seinen Freunden– noch viele Abenteuer bestehen.
“Natürlich wohnt er in einem Schloss über dem Fluss, den die Menschen schon vor 800 Jahren Wupper nannten. Das Pferd des kleinen Ritters – Frieda – kann übrigens sprechen und isst Sauerkraut. Nicht umsonst heißt der Page Harald Hengstenberg. Hein ersuchte beim namhaften Hersteller feinsaurer Produkte die Genehmigung, den Namen verwenden zu dürfen. Bald darauf läutete das Telefon, und am anderen Ende der Leitung hieß es „Hengstenberg“. Hein war verdutzt, plötzlich eines der beiden Familienmitglieder - Steffen und Philipp sitzen mit in der dreiköpfigen Geschäftsführung - am anderen Ende der Leitung zu wissen.
Der Autor mag Berufe und Namen aus dem Mittelalter.
Für den Autoren ist es Pflicht-Recherche, sich sachkundig zumachen. Immer wieder ist er in Schloss Burg oder im Altenberger oder im Kölner Dom, lässt sich beraten beispielsweise von Dr. Norbert Orthen in Sachen Zisterzienser und Altenberg.
Ursprünglich bei Lebensmittel Steinhaus, entdeckte der Falkenberger 1980 in Sri Lanka das Tauchen als Hobby. Er ließ sich sechs Jahre ausbilden, lernte 1984 am Strand als Taucher die surfende Regina kennen und heiratete sie. 1987eröffnete er die erste deutsche Tauchschule auf Malta, wechselte 1995 nach Fuerteventura und ging 2001 zurück an den Falkenberg.
Vor allem wegen der Enkelkinder. Was machst du jetzt wieder im Bergischen Land?, fragte er sich – und seither schreibt er Bücher. Die entstehen während der Einschlafphase. „Wenn das Konzept im Kopf steht“, schreibt er sechs bis sieben Seiten auf. Sein Tagespensum. Alles fing an mit der Lenneper Tuchmacher-Trilogie; die spielt ab dem 13 Jahrhundert, also lange vor Hardt und Wülfing.
Da ist Hein in seinem Element. „Ich greife gerne solche Themen auf und arbeite mit Mittelalter-Berufen. Schmiede, Töpfer oder Bogenbauer tauchen auf, letztere etwa im Buch „Der Waldläufer“. Für „Die Henkerin von Köln“ hat sich Hein zuvor über die Dynastien informiert, die den Ruf von Bettlern und Dieben hatten. Darum wurde der „Job“ Henker vererbt, nicht ausgeschrieben.
Und weil es nicht jeden Tag zu richten gab, waren Henker nebenbei insbesondere Zuhälter - für einheimische wie für reisende „Hübschlerinnen“, die in der mit 25 000 Einwohnern Großstadt Köln gelbe Bänder als Erkennungsmerkmal trugen. Um die geht es in den „Teufelsweibern“.
Ein Kinderbuch zu schreiben, hat Hein (65) eigentlich nie vorgehabt. Auf einem Mittelalter-Markt sprachen ihn Eltern von Kindern an: Hast du auch was für die Kleinen? Peter Hein vom Falkenberg hatte nichts. Und dann kam der heute zwölfjährige Jonas - Namensgeber des kleinen Ritters oben vom Berg …
Er ist gespannt, wie sich das Buch verkaufen wird. Der angestammte Leserkreis ist für ihn wie eine große Familie. Man verabredet sich zu Lesung und Signierstunde, man fragt, wann das nächste Buch kommt; ab und zu führt Hein 15 bis 20 Menschen durch Schloss Burg.
Am Mittwoch (31.5.2017/Anm. Berischer Verlag) erscheint der historische Roman „Die Teufelsweiber vom Rhein“; die Autorenlesung in „Bremers Nr. 1“ war binnen kürzester Zeit ausverkauft. Torsten Bremer bereitet ein Buffet vor; Angela Heise - Sprecherin, Künstlerin, Journalistin - liest zwei- oder dreimal aus seinem Buch.
Der Bericht erschien am 25. Mai 2017 im Remscheider General-Anzeiger.