Der kleine Bildband soll nicht nur eine Dokumentation der Brücke sein, sondern auch anhand von Bildern die beiden Städte Solingen und Remscheid, ihre Bürger, die Werkstätten und Industrie zu jener Zeit dem Leser näherbringen, so die beiden Autoren und Lithographen Joachim Schmorleiz und Franz-Josef Tappert. Die Aufnahmen dokumentieren schlaglichtartig, wie Solingen und Remscheid durch die jeweiligen heimischen Industrie eng miteinander arbeiteten und durch den Bau der Brücke einen großen wirtschaftlichen Aufschwung erlebten. Ebenso wurde das jeweilige Umland erschlossen. Bis dahin wurden Güter und Personen, obwohl die Luftlinie zwischen den Städten nur acht Kilometer beträgt, auf 44 Kilometer langen Umwegen befördert. Oder man wählte den beschwerlichen Fußmarsch, bei schweren Lasten Pferd und Wagen, was logischerweise mit Zeit und Mühe verbunden war. Dieses Stück Zeitgeschichte wird bei der Betrachtung der ausgewählten Motive wieder lebendig. So ein Blick in die MAN-Montagehalle in Gustavsburg, wo Brückenteile vorgefertigt und zur Endmontage nach Schaberg transportiert wurden. Alte Fotos zeigen, wie stolz man sich damals - wie heute wohl auch noch - vor der filigranen Eisenkonstruktion im Sonntagsstaat oder als junges Brautpaar ablichten ließ. Alte Fahrpläne finden sich in dem Bildband ebenso wie ein Faksimile eines "Erinnerungs-Blatts", daß das Solinger Tageblatt (damals noch "Solinger Kreis-Intelligenzblatt") zur festlichen Eröffnung der Eisenbahn Solingen-Remscheid am 15. Juli 1897 herausgebracht hatte. Den Abschluß bildet ein weiteres gemeinsames Kleinod der beiden bergischen Schwestern: Schloß Burg an der Wupper. Alte Fotos zeigen die Burg und die verheerenden Auswirkungen des Brandes in der Nacht vom 25. auf den 26. November 1920, als das Schloß bis auf seine Grundmauern abbrannte.
75 Seiten
geheftet
30 x 21cm
978-3-943886-08-5